Und dann warst du da, MASCHA!

Und heute bist du ein halbes Jahr bei uns. Und an jedem einzelnen Tag mit dir bin ich dankbar, dass es dich gibt. Du bist so ein Geschenk. So viele Momente mit dir möchte ich für immer konservieren. Wieso geht das bloß nicht? Nun liegst du neben mir, bist schon so ein großes Baby. Und ich erzähle dir jetzt, wie es war, vor sechs Monaten …
Du hättest Thorstens Blick sehen sollen, Mascha, als er dich zum ersten Mal sah, so hingerissen, so strahlend. Und dann wurdest du mir auf den Bauch gelegt, so winzig, so schön, so unfassbar. Was für ein Geruch, ich wollte, ich würde ihn nie vergessen. So intensiv nach Leben, nach Mensch. Wie man gleichzeitig so erschöpft und so euphorisch sein kann. Wie wir lachten, so erleichtert. Du warst da, du warst gesund – du warst ein Mädchen. Unser Baby. Und du hattest diesen Blick, den nur Neugeborene haben. Du hast gar nicht geweint, ruhig und hellwach hast du mich angesehen, mit diesen tiefen, dunklen Augen – als wüsstest du alles von dieser Welt. Und gleichzeitig hattest du von Anfang an schon solch einen Witz an dir. „Du bist so lustig“, war einer meiner ersten Sätze an dich. Viele dunkle Haare hattest du. Und ein Geburtsgewicht, das mich staunen ließ. Fast vier Kilo! Wie gut, dass ich das nicht vorher wusste. Und du warst so wunderschön, überhaupt nicht zerknautscht. Nein, du warst vom ersten Moment an richtig DA, vollkommen angekommen und präsent. Mit welcher Macht du auch gleich gesaugt hast. In den ersten Tagen, Wochen hast du mit solch einer Kraft gesaugt, dass ich dich immer Löwenkind nannte. Beeindruckt hast du mich.
Und wie wir beide die erste Nacht verbrachten. Du neben mir, dicht angekuschelt. Wie ich nicht schlafen, dich nur ansehen wollte. Der Raum ganz still, nur dein Babyatmen war zu hören. Was für ein Wunder. An der Wand, an der unser Bett stand, zeichneten sich in dieser stürmischen Nacht die Schatten der Zweige in scharfen Umrissen ab und wir beide betrachteten in vollkommener Stille diese schwankenden Schatten. Wie ich dir von deinem Papa und deiner Schwester erzählte, dir schwor, dich immer zu beschützen, immer für dich da zu sein. Wie man von Null auf Hundert so unglaublich viel Liebe verspüren kann. Eine magische Nacht. Eine der schönsten meines Lebens.
Und Milena, die du zur großen Schwestern gemacht hast, Mascha. Als sie dich zum ersten Mal sah, war sie so aufgeregt, wie eine Hummel ist sie im Krankenhauszimmer auf und abgesaust. Sie hat dir dein Schwein geschenkt, du hast ihr eine Barbie mitgebracht. Und ich glaube, sie hat sofort für dich da sein wollen. Als eine Krankenschwester bei dir Fieber gemessen hat, musste sie aus dem Raum gehen, weil sie sich nicht ansehen konnte, wie du dabei weintest. Noch so ein Bild: Als wir zuhause ankamen, setzte sich Milena neben dich an deine Wiege, nahm ein Buch und erzählte dir Geschichten. Sie hat sich so über ihre kleine Schwester gefreut und das tut sie heute noch. Jeden Tag morgens kommt sie als erstes zu dir – und du strahlst sie an. Niemand kann dich so zum Lachen bringen wie Milena, die immer um dein Wohlergehen besorgt ist. Du hast ganz schön Glück mit deiner großen Schwester, Mascha, weißt du das?
Und wir mit dir. Du bist so ein freundliches Kind, du hast so viel Witz, du schaust so froh in die Welt und die Gesichter der Menschen, die ganz bezaubert von dir sind. Manchmal muss ich mich zusammenreißen nicht loszuheulen vor Glück, wenn ich dir beim Mascha-Sein zusehe. Dein erstes Lachen, schon ganz früh, schon mit drei, vier Wochen. Wie du vor Lachen prusten kannst, deine Zehen in den Mund steckst, wir küssen deine Füße und du kicherst. Ich kann nicht genug davon kriegen.
Und dann bist du schon so groß, wir erzählen uns schon Geschichten die mit „Weißt du noch …“ beginnen.
Danke, für dieses halbe Jahr.
Maschi, Maschalena, Maschinsky, Mascha-Schlamaschel – unser süßes Baby.
noa404 - 25. Jan, 10:00